Der Möglichkeitsraum steckt im Ziegelstein
Internationale Tagung zur Urbanität an der Kunstakademie Düsseldorf
November 2017
Vortrag Martin Schepers
Diese Tagung über Urbanistik und Architektur wäre eine andere, wenn Sie draußen auf der Wiese stattfinden würde. Oder wenn alle statt auf Stühlen auf dem Boden sitzen würden. Das reicht schon aus, um die Gedanken und Gespräche fundamental zu ändern. Weil Architektur mit uns verbunden ist und uns bestimmt.
Sprechen wir nur über Architektur, oder
Sprechen wir in der Architektur?
Sprechen wir Architektur?
Können wir lernen, mit der Architektur zu sprechen, wie man Englisch oder Chinesisch sprechen lernt? Es ist bekannt, dass sich beim Erlernen einer neuen Fremdsprache in unserem Gehirn neue Verbindungen ergeben, die unser Denken neu strukturieren.
Ich spreche Deutsch, Englisch, Polnisch und Architektur.
Dann sind Baumärkte unsere Vokabelbücher, Duden, hier finden wir Worte zu sprechen. Alles ist vorhanden, die Frage ist, was wir daraus bauen?
Es gibt nicht viele Orte, die poetischer sind als Baumärkte und Vorgärten. Aber man muss sie nach Außen stülpen, umkehren, umdrehen. Wie bei einer Handpuppe die Innenseite nach Außen kehren. Dann wird aus dem Polizisten plötzlich der Räuber Hotzenplotz. Und diese Verwandlungen brauchen wir, wenn wir nicht wollen, dass uns die Grammatik immer in die gleiche Form zwingt.